Alle Kinder sind wichtig

Ein Beitrag über die DARE Stiftung von Emma Zimmerer (03_2024)

Die DARE Stiftung ist eine Organisation, die sich für schwer traumatisierte Kinder einsetzt und ihnen eine Chance auf Gleichheit und Freiheit geben will.  Sie ist an Kinder in der Umgebung Berlin-Brandenburg gerichtet, die fremd untergebracht werden müssen aufgrund von Kindesschutz, seelischen Leidens oder Traumatisierung.

Der Slogan der Stiftung ist ALLE KINDER SIND WICHTIG. DARE ist das italienische Wort für geben und das englische Wort für wagen. Die Stiftung will beides zusammenbringen.

Ein Projekt, das DARE betreibt, sind die FAHRRADHELDEN. Im Rahmen dieses Projekts werden Workshops angeboten, bei denen die Kinder lernen, wie man ein Fahrrad repariert. Im Anschluss daran bekommen sie ein Fahrrad geschenkt, für das sie fortan verantwortlich sind. So erleben und lernen sie ein Stück Alltagsbewältigung.

Ich führte ein Interview mit Dagmar König, dem Vorstand der DARE Stiftung.

Seit wann gibt es DARE?

“Also 2016 haben Josef Zimmerer und andere die DARE Stiftung gegründet, wobei es vorher schon einen Verein gab, der sich für Kinder in Not oder Armut stark gemacht hat. Herr Coenen, Gründer des Vereins, kam immer zum Zweirad-Center Stadler und hat Fahrräder gekauft und dann hat Herr Zimmerer irgendwann mal gefragt, wozu er die ganzen Fahrräder braucht. Herr Coenen hat schon angefangen, die Räder an bedürftige Kinder zu verschenken. Die Aktion fand Herr Zimmerer dann so gut, dass er mitmachen wollte und gemeinsam haben sie die Stiftung gegründet […].”

Die Fahrrad-Workshops, was sollen sie bewirken?

“Durch die Fahrrad-Workshops, die gemacht werden, sollen die Kinder ihre Werte erkennen und Verantwortungsgefühle entwickeln, indem sie sich um das Fahrrad, das ihnen nach dem Workshop geschenkt wird, kümmern und es pflegen. Der Gedanke ist auch, dass sie mit diesem Fahrrad Selbstständigkeit ausüben und auch mal ohne Begleitung einen Ausflug machen können.”

Wie laufen die Fahrrad-Workshops genau ab?

“Je nachdem, wie viele Kinder gerade in der Einrichtung sind, oft sind es sechs bis acht Kinder, die auch alle zusammen untergebracht sind, die zu uns kommen. In der Regel sind die Kinder zwischen sechs und höchstens siebzehn Jahre alt. Die Kinder werden immer von ihren Betreuer_innen begleitet. Empfangen werden sie von Angestellten des Zweirad-Center Stadler und dann gibt es in der Regel zwei Monteur_innen aus der Werkstatt, die sich Zeit nehmen […] zu zeigen, was man am Rad so machen kann: Wie zum Beispiel die Kette ölen, Reifen wechseln oder Bremsen kontrollieren und austauschen. Dabei können die Kinder zugucken und es auch selbst probieren. Danach sind meistens schon Fahrräder für die Kinder vorgesehen, die ihnen geschenkt werden. Die ganze Gruppe bekommt passende Helme und noch ein Fahrradschloss, damit das Fahrrad nicht gleich geklaut wird.”

Welche Aktionen wurden in letzter Zeit noch angeboten?

“Die DARE Stiftung hat auch schon mit der Schauspielerin Anja Antonowicz zusammengearbeitet, sie hat im St. Josef Krankenhaus eine Vorlesung gehalten für die Kinder, die da untergebracht sind. Das Märchen, das sie vorgelesen hat, war Des Kaisers neue Kleider. Bei dieser Veranstaltung waren Kinder ab fünf Jahren dabei.

Ein weiterer großer Schritt nach Corona, der uns auch wieder zum Leben gebracht hat, war die Neugestaltung unserer Internetseite und unseres Logos.”

Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft der DARE Stiftung?

“Mein Wunsch ist, dass es mit den Kindern in die Fahrradverkehrsschule geht, dass sie dort vor Ort die sichere Teilnahme am Straßenverkehr lernen und einen Fahrradführerschein bekommen. Ansonsten hoffe ich, dass wir noch mehr Leute gewinnen, die sich einbringen möchten.”

Wie verhalten sich die Kinder während der Projektarbeit?

“Während eines Workshops haben wir mit den Kindern schon ganz verschiedene Erfahrungen gesammelt, manche Kinder sind schüchtern und zurückhaltend, dann gibt es aber auch andere, die ganz laut und wild und völlig aus dem Häuschen sind, jedoch freuen tun sich alle und es macht wirklich Spaß zu sehen, wie sie mit leuchtenden Augen bei ihrem Fahrrad stehen.”

Was ist Ihre persönliche Motivation für Ihr Engagement bei der Stiftung?

“Also ich finde, dass man der Gesellschaft etwas zurückgeben muss, vor allem wenn man selbst eine gute Kindheit hatte und ein schönes Leben führt. Ich finde es schön, wenn man Menschen etwas zurückgeben kann, die nicht so viel Glück hatten. Sobald man Freude schenken und den Kindern etwas ermöglichen kann, bekommt man ja auch etwas davon ab.“