The Life and Death of Martin Luther King

Alle (drei!) Englisch-Leistungskurse aus dem 1. Semester hatten diesen Oktober die Ehre, sich das Theaterstück “The Life and Death of Martin Luther King” in der Akademie der Künste anzuschauen. Am 14.10.14 waren die Kurse von Frau Kadir und Frau Behrendt dran.

Und natürlich, wie sollte es anders sein, kaum war das Stück vorbei, da kam von Frau Behrendt ein: “Sag mal Lisa, du bist doch bei der Schülerzeitung – wie wär’s mit einer Theaterkritik?”
Na super, dachte ich mir. Wie, bitteschön, schreibt man Sowas denn?
Zum Glück gibt es ja das Internet.

Also, hier ist sie – meine erste Theaterkritik:

The Life and death of Martin Luther King
Ein Maskenspiel der besonderen Art…
Akademie der Künste Berlin. Leer. Nur in den vorderen Reihen sitzen tuschelnd einige Schüler. Dann geht das Licht aus und der Spot an. Auf der Bühne steht ein mondgesichtiger Mann im blassbeigen Anzug und beginnt in bester Fernsehmoderator-Manier seinen Text zu rezitieren.
Worum es in “The life and death of Martin Luther King” geht, ist wohl nicht allzu schwer zu erraten, spannend ist allerdings die Umsetzung mit nur fünf Schauspielern und kaum Requisiten.
Während aus zwei Stühlen und einem Pappschild im Handumdrehen ein Bus und in der nächsten Szene ein Wohnzimmer entsteht, wirken mit Edding gemalte Schmutz- und Blutflecke auf Kings Hemd auf sympathische Weise unperfekt.

Die Schauspieler schlüpfen mühelos von einer Rolle in die nächste: Rosa Parks wird zum Groupie im knappen Kleid, der ausgebeutete Farmarbeiter zum selbstgefälligen Polizisten. Unterstützend wirken hierbei die schwarzen und weißen Masken, die anfangs etwas rassistisch wirken, aber in Kombination mit der Vielseitigkeit der Schauspieler eine beeindruckende Wirkung erzielen.

Kings berühmte “I have a dream…” -Rede geht in der zweiten Hälfte des Stücks in dem allgemeinen Durcheinander aus plötzlichen Musical-mäßigen Gesangseinlagen und stark symbolträchtigen Choreografien leider etwas unter, was jedoch durch das fulminante Ende allemal wieder wettgemacht wird. Wenn auch für meinen Geschmack ein wenig überdramatisch, so zeigt der Tod des Protagonisten doch erst das wahre Talent seines Schauspielers, und die Verwendung von rotem Licht anstelle von spritzendem Ketchup das des Dramatikers.

Auf jeden Fall macht das Stück den Eindruck, als sei es mit viel Herzblut geschrieben und natürlich auch gespielt worden. Wer bei einem von Kings Wutausbrüchen nicht nass werden will, sollte sich jedoch unbedingt von der ersten Reihe fernhalten – wer schon immer mal Martin Luther King die Hand schütteln wollte, sollte sich hingegen unbedingt in selbige begeben.

Trailer: www.adg-europe.com/?promo=martin-luther-king-sneak-peek


Lisa Starogardzki, 1. Semester